Unter dem Begriff „Multiple Persönlichkeitsstörung“ (MPS) oder auch „Dissoziative Identitätsstörung“ (DIS) verstehen wir ein Phänomen, bei dem zwei oder mehr voneinander verschiedene Identitäten oder (Teil-)Persönlichkeiten in ein und dem selben Menschen existieren und abwechselnd die Kontrolle über das Verhalten dieses Menschen übernehmen. Zu den wohl bekanntesten Beispielen hierfür zählt der ständige Wechsel zwischen Dr. Jekyll und Mr.Hyde im gleichnamigen Roman bzw. seiner Verfilmung.
Wenn wir uns hier einmal die Auffälligkeiten dieser Erkrankung anschauen, lässt sich sehr schnell feststellen, dass die Beobachtungen, die bei MPS-Patienten gemacht werden für JEDEN Menschen, also auch für „Nicht-Multiple“ von enormer Wichtigkeit sein können:
Bei multiplen Persönlichkeiten beobachten wir (und zwar abhängig davon, welcher Persönlichkeitsanteil gerade die „Kontrolle“ hat) z.B.
- unterschiedliche Charaktere,
- unterschiedliche Geschmäcker (so bei der Kleidung oder der Musikauswahl),
- verschiedene Begabungen und Talente,
- unterschiedliche Handschriften und
- unterschiedliche Sprechweisen, u.a.
also jeweils völlig eigenständige Verhaltensmuster.
Sehr oft wissen diese Teil-Persönlichkeiten nichts voneinander, sind sich fremd, und verfügen auch jeweils über ein eigenes Gedächtnis.
Darüber hinaus werden auch voneinander abweichende EEGs und interessanterweise
voneinander abweichende Krankheitssymptome
beschrieben!